Donnerstag, 23. Oktober 2025
NEWS25
HOME   POLITIK   WIRTSCHAFT   SPORT   ETC.   NET-NEWS   ARCHIV   

Meistgelesene Nachrichten

Dax weiter leicht im Minus - Anleger bleiben an den Seitenlinien
Bericht: VW muss Golf-Produktion in Wolfsburg stoppen
Dehoga pocht auf versprochene Mehrwertsteuersenkung
Melnyk fordert Stopp deutscher Zahlungen an Russlands Verbündete
Nexperia: Industrie und Politik besorgt über Chip-Engpass
Dax lässt nach - Angst vor enttäuschenden Quartalszahlen
Friedensnobelpreisträgerin kritisiert deutsche Afghanistan-Politik
Rechnungshof wirft Bundesregierung Mängel an Schuldenpaket vor
Bericht: VW-Werk Zwickau geht in Kurzarbeit
Lottozahlen vom Mittwoch (22.10.2025)

Newsticker

10:54Volkswagen hat alternativen Chip-Lieferanten gefunden
10:42Merz fordert schnellere EU-Maßnahmen zur Stärkung des Wettbewerbs
10:24Immer mehr Handwerksunternehmen nutzen Social Media
09:57Studie: Ganztag in Grundschulen erhöht Chancen auf Gymnasium
09:50Bundesverfassungsgericht stärkt Rechte kirchlicher Arbeitgeber
09:40Selenskyj begrüßt neue Sanktionen gegen Russland
09:33Dax startet leicht im Minus - Ölpreis steigt stark
09:14SPD glaubt an Einigung bei Pendlerpauschale und Gastrosteuersenkung
08:51DM sieht keinen eigenen Anteil am Apothekensterben
08:45Israels Botschafter kritisiert Auszeichnung für ARD-Korrespondentin
08:30WZB-Präsidentin schlägt neues Wirtschaftsmodell vor
07:54Publizist Lüders soll Vize-Vorsitzender des BSW werden
07:44Experte fordert mehr Urlaub für Arbeitnehmer ohne Homeoffice-Option
07:32Ex-Wehrbeauftragter drängt auf Rückkehr zur Wehrpflicht
07:17Caritas kritisiert "Stadtbild"-Debatte

Börse

Der Dax ist am Donnerstag mit leichten Kursverlusten in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der deutsche Leitindex mit rund 24.115 Punkten berechnet und damit 0,2 Prozent unter dem Handelsschluss am Vortag. An der Spitze der Kursliste rangierten Siemens Energy, Rheinmetall und MTU, am Ende RWE, Siemens und Heidelberg Materials. [Weiter...]

Finanzmärkte aktuell:

Ex-Wehrbeauftragter drängt auf Rückkehr zur Wehrpflicht


Bundeswehr-Soldaten (Archiv) / Foto: über dts Nachrichtenagentur

 

Der frühere Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels warnt Union und SPD eindringlich vor einem Experimentieren mit neuen Wehrdienst-Modellen und sieht angesichts der Spannungen mit Russland keine Alternative zur Wiedereinsetzung einer Wehrpflicht für Männer. "Das Erfordernis der Stunde ist, die Wehrpflicht wiederaufleben zu lassen", sagte der SPD-Politiker der "Süddeutschen Zeitung".

"Ein Losverfahren ist Tüddelkram", meinte er mit Blick auf ein von Fachpolitikern von Union und SPD erarbeitetes Kompromissmodell. Nach Recherchen der SZ soll es zwar wie von Verteidigungsminister Boris Pistorius gewünscht kein Losverfahren für die Musterung von jungen Männern geben, sondern bei seinem Plan einer verpflichtenden Musterung für alle 18-jährigen Männer eines Jahrgangs bleiben.

Melden sich aber nicht genug Freiwillige für einen Wehrdienst, könnte dann an dieser Stelle tatsächlich ein Losverfahren greifen, um junge Männer zu verpflichten. Dafür hat sich auch SPD-Fraktionschef Matthias Miersch ausgesprochen.

Bartels rät davon ab: "Mit der Freiwilligkeit ist seit 2011 herumexperimentiert worden. Wir sollten jetzt nicht auch noch jahrelang mit hybriden Wehrdienst-Modellen experimentieren." Es seien auch zu Zeiten des Kalten Krieges weniger als 50 Prozent eines Jahrgangs für die Bundeswehr gebraucht worden, und das Verfassungsgericht habe nicht wegen mangelnder Wehrgerechtigkeit die Wehrpflicht gekippt, sondern das seien am Ende Union und FDP per Beschluss im Bundestag gewesen.

"Heute würden wir auf etwa 200.000 männliche deutsche Staatsbürger eines Geburtsjahrgangs kommen, die gemustert werden können. Davon bräuchte man, um die Nato-Ziele zu erfüllen, etwa 70.000 Rekruten pro Jahr." Ein Teil würde ohnehin ausgemustert, ein Teil würde verweigern, sodass am Ende diese notwendige Zahl schaffen könnte. "Das Thema Wehrgerechtigkeit wäre da wirklich nicht unser Hauptproblem."

Das Ziel müsse heute eindeutig die Rückkehr zur Wehrpflicht sein, sagte Bartels gerade an die Adresse der SPD. "Im Übergang dahin kann nächstes und übernächstes Jahr noch gelten: `Freiwilligkeit first`. Die Personalstärke der Bundeswehr muss jetzt aber rasch aufwachsen und verlässlich planbar sein."

Der Militärhistoriker Sönke Neitzel von der Universität Potsdam hält die von Verteidigungsminister Pistorius geplante freiwillige Wehrdienstzeit von sechs Monaten unterdessen für zu kurz - um Wehrpflichtige kampffähig zu machen, brauche es mindestens ein Jahr, sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Wehrdienstleistende würden, wie es zurzeit geplant ist, nicht ins Feldheer geschickt, also potenziell an die Front, sondern ins Territorialheer und dort zum Beispiel die Rheinbrücken in Koblenz schützen", sagte er. "Nach einer Dienstzeit von nur sechs Monaten wären sie im Feldheer gar nicht sinnvoll zu verwenden."

Neitzel fügte hinzu: "Deshalb wäre es ja auch sinnvoller, eine Auswahlwehrpflicht einzuführen und die Soldaten mindestens ein Jahr dienen zu lassen. Wir brauchen Wehrpflichtige, die so ausgebildet sind, dass sie auch an der Ostflanke eingesetzt werden könnten. Das Feldheer muss jedenfalls aufwachsen."

"Im Kalten Krieg gab es 240.000 Wehrpflichtige pro Jahr: Wenn ein Krieg ausgebrochen wäre, dann hätten sie auch kämpfen müssen. Gott bewahre, dass demnächst ein Krieg ausbricht. Aber wenn er ausbricht, dann müssten diejenigen, die eine Uniform tragen, ebenfalls kämpfen. Was sonst?"

© dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

 

NEWS25-Meldung vom 23.10.2025 - 07:32 Uhr

Loading...


  Andere News


   © news25 2024 | Impressum, Datenschutzerklärung