Dienstag, 29. Juli 2025
NEWS25
HOME   POLITIK   WIRTSCHAFT   SPORT   ETC.   NET-NEWS   ARCHIV   

Meistgelesene Nachrichten

Pro-Kopf-Verschuldung steigt über 30.000 Euro
Sozialverband fordert abgestimmtes Handeln gegen Apothekensterben
Dax baut Gewinne am Mittag aus - MTU vorn
Bildungsverband fordert bundesweit islamischen Religionsunterricht
BDI: Zoll-Deal mit Trump ist ein Schlag für Europa
Drei Viertel für mehr Druck auf Israel
Dax startet im Plus - Hoffnung auf neue Rekorde schwindet
Zölle: Handwerksverband warnt vor Umsatzrückgängen bei Zulieferern
Hanfverband will gegen "Biergarten-Verbot" in Karlsruhe klagen
Weidel zum dritten Mal zu Besuch bei Orbán

Newsticker

19:08UN-Generalsekretär kritisiert "Worst-Case-Szenario" in Gaza
17:48Dax legt deutlich zu - Preise für Öl und Gas gestiegen
16:52Aktivist sieht Ukraine auf dem Weg zu hybrider Staatsform
15:41IWF hebt Konjunkturprognose für Deutschland leicht an
15:05Ökonom Südekum bewertet EU-Handelsdeal mit USA als ungerecht
14:51Bundeskanzler berät mit jordanischem König über Hilfe für Gaza
13:42Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 20. September 2026
13:40Hubschrauber in Sachsen in Mulde gestürzt
13:07Weidel zum dritten Mal zu Besuch bei Orbán
12:56Klingbeil kritisiert Reiches Renten-Vorschlag
12:30Dax baut Gewinne am Mittag aus - MTU vorn
12:20Klingbeil sieht bei Haushalt noch harte Zeiten für Koalition
12:15Deutsche Händler fordern Verbot chinesischer Billig-Marktplätze
11:51Studie zeigt Diskriminierung bei Ausbildungsplatzbewerbungen
11:48Malmendier kritisiert fehlenden Dienstleistungsfokus bei Zoll-Deal

Börse

Am Dienstag hat der Dax deutlich zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 24.217 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,0 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem freundlichen Start baute der Dax bis zum Mittag seine Zugewinne auf und hielt sich im Anschluss auf hohem Niveau. [Weiter...]

Finanzmärkte aktuell:

Grimm sieht Zoll-Deal als Beleg für die Schwäche Europas


Industrieanlagen (Archiv) / Foto: über dts Nachrichtenagentur

 

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm bewertet das Zoll-Abkommen der EU mit den USA als Beleg für die Schwäche Europas. "Die EU konnte vermutlich nicht mehr rausholen, so sind aktuell eben die Machtverhältnisse", sagte die Ökonomin dem Nachrichtenmagazin Politico. "Die EU muss endlich aufwachen und sich um ihre eigene Wachstumsagenda kümmern", sagte Grimm.

"Wir verlieren sonst unwiederbringlich den Anschluss."

Nur unter diesen Umständen sei das Zoll-Abkommen zu akzeptieren. "Die Zölle werden die deutsche Wirtschaft belasten, es ist aber gut, dass die hohen Zölle für die Automobilindustrie nicht bestehen bleiben", sagte Grimm. "Energie und Waffen aus den USA zu kaufen, damit können wir leben - bei beiden werden wir ohnehin auf lange Sicht auf Importe angewiesen sein."

Diese Situation sei aber selbstverschuldet. Die Politik "schenkt der Bevölkerung in der EU keinen reinen Wein ein und überdeckt die strukturellen Probleme mit massiver Verschuldung", kritisierte Grimm. Sie gehört auch zum Beraterkreis von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU).

"Jetzt verschulden wir uns und kaufen davon Waffen und Energie aus den USA. Damit bleiben uns nur die Schulden. Wachstumseffekte und Wertschöpfung resultieren daraus in den USA", so Grimm. Zu Hause nutze die Politik die neue Verschuldung zudem, "um bei uns den Anstieg der Sozialausgaben nicht dämpfen zu müssen". Dies sei keine Wachstumsstrategie.

"Ich frage mich zunehmend, ob dem Großteil der Politiker der Regierungsparteien die Dramatik der aktuellen Situation bewusst ist", sagte Grimm. "Die geopolitische Lage verschiebt sich, und wir fallen technologisch immer weiter zurück."

Ob der Westen mit seinen Werten bestehe, hänge entscheidend von der Wirtschaftskraft Deutschlands und der EU ab. Nötig sei dafür mehr Produktivität, insbesondere über technologischen Fortschritt. "Diesen bremsen wir durch unsere Regulierung nach dem Vorsorgeprinzip dramatisch aus."

Was ist am wichtigsten? Diese Frage beantwortet Grimm so: "Forschungsförderung nach dem Prinzip High Risk - High Return. Deregulierung und Abbau von Bürokratie, um das Umfeld für Startups attraktiver zu machen." Sie forderte die "Abkehr vom Vorsorgeprinzip bei Technologierisiken und eben auch die Arbeitsmarktregulierung".

Die Bundesvorsitzende der Grünen, Franziska Brantner, kritisierte die Einigung im Zollstreit ebenfalls als nachteilig für Europa und gab Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eine Teilschuld daran. "Dieser Zoll-Deal geht zulasten der EU", sagte Brantner dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Die EU konnte ihre große Marktmacht in den Verhandlungen nicht ausreichend ausspielen - auch aufgrund des öffentlichen Drucks von Friedrich Merz für eine schnelle Einigung und gleichzeitiger Verweigerung, ein weiteres Drohpotential zum Beispiel via Digitalabgabe aufzubauen", so die Grünen-Chefin. Statt langfristig zu denken, habe Merz öffentlich Druck auf Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausgeübt, eine schnelle Einigung herbeizuführen, kritisierte Brantner. "Das hat ihre Position eindeutig geschwächt."

Außerdem hätte Merz seinem Kulturstaatsminister Wolfram Weimer folgen und sich für eine Digitalabgabe von den großen US-Tech-Konzernen einsetzen müssen, "die in Europa weiterhin steuerfreie Milliardengewinne einstreichen", so die Grünen-Chefin. Problematisch sei auch das geplante Gegengeschäft mit den USA: "Sollte sich die EU auf langfristige Importverträge von klimaschädlichem LNG-Gas einlassen, wird das die europäischen Klimaziele unterlaufen."

Brantner kritisierte die EU für ihr zu starkes Entgegenkommen: "Mit Appeasement lernt Trump, dass seine Erpressungsmethoden funktionieren - wir müssen davon ausgehen, dass er nun immer weitermachen wird", sagte sie dem RND. "Die Rechnung zahlen nun ausgerechnet diejenigen, die täglich um ihre Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit kämpfen. Das ist bitter, denn unsere Industrie steht ohnehin unter enormem Druck." Zölle von bis zu 50 Prozent auf europäischen Stahl und Aluminium seien ein massives Problem, vor allem für Deutschland, so Brantner. "Statt Entlastung kommen jetzt neue Belastungen hinzu."

© dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

 

NEWS25-Meldung vom 28.07.2025 - 13:48 Uhr

Loading...


  Andere News


   © news25 2024 | Impressum, Datenschutzerklärung