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Schleswig-Holsteins Ministerpräsident für Bau-"Sonderplanungszone"


Baukräne auf einer Baustelle (Archiv) / Foto: über dts Nachrichtenagentur

 

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) will schnelleres Bauen durch eine bundesweite "Sonderplanungszone" wie nach der Vereinigung Deutschlands 1990 ermöglichen. "Wir sollten ähnlich wie nach 1990 vorgehen. Ganz Deutschland sollte jetzt zur Sonderplanungszone mit möglichst wenig bürokratischem Aufwand werden", sagte Günther dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe).

"Nach der Wiedervereinigung wurden sehr schnell Straßen, Schienen, Brücken, Wasserwege gebaut oder modernisiert. Der Bundestag hat per Gesetz Planfeststellung gemacht und Druck erzeugt."

Jetzt stehe man vor einer vergleichbaren Aufgabe. Nach den Beschlüssen zum Schuldenpaket in der vorigen Woche erwartet die CDU zu Recht einen "zweiten Schritt", sagte Günther: "Im Koalitionsvertrag müssen jetzt weitgehende Beschlüsse zu Strukturreformen, Entbürokratisierung und der Beschleunigung von Bauprojekten verankert werden. In vier Jahren werden wir daran gemessen, ob wir Deutschland vorangebracht haben - oder das viele Geld wegen unserer verkrusteten Strukturen nicht ausgeben konnten."

Gefragt nach der im Sondierungspapier verankerten Punkte Mütterrente, Gastrosteuerm und Agrardieselrabatt sagte Günther, dies seien für ihn keine Strukturreformen. "Genau die müssen wir aber in erheblichem Maße im Koalitionsvertrag verankern. Der Staat muss schneller, schlanker, effizienter werden."

Günther forderte die SPD auf, aus ihrem Wahldebakel politische Konsequenzen zu ziehen. "Die SPD weiß, wie man Verhandlungen führt - nicht mit gesenktem Haupt, sondern selbstbewusst", sagte er: "Ich sehe das sportlich, erwarte aber von den Sozialdemokraten auch die Einsicht, dass dieses Wahlergebnis Ausdruck für eine dramatische Unzufriedenheit mit dem Regierungshandeln in den vergangenen dreieinhalb Jahren war."

Der Kieler Regierungschef forderte seine eigenen Parteifreunde zu Realismus und einer Abkehr von oppositionellem Gebaren auf. "Wir konnten uns in den vergangenen drei Jahren in der Opposition ganz auf uns besinnen, `CDU pur`, wie das immer hieß", sagte er: "Das ist angenehm, keine Frage. Zumal, wenn die Menschen eher kritisch auf die Regierung gucken. Aber jetzt muss man ihnen ehrlich sagen: Die Zeit der Opposition ist vorbei. Wir regieren, und zwar nicht allein. Deswegen kommt jetzt wieder eine Phase, in der wir nicht eins zu eins Unionspolitik machen können. Wichtig ist, dass in der Politik die Handschrift der Union erkennbar ist."

Günther bejahte die Frage, ob das Kabinett von Friedrich Merz paritätisch besetzt sein solle: "Ja. Frauen müssen in der CDU genauso viel Macht haben wie Männer. Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass der Frauenanteil in unserer Fraktion auf nur noch 22,6 Prozent gesunken ist."

© dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

 

NEWS25-Meldung vom 24.03.2025 - 05:00 Uhr

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