Freitag, 31. Oktober 2025
NEWS25
HOME   POLITIK   WIRTSCHAFT   SPORT   ETC.   NET-NEWS   ARCHIV   

Meistgelesene Nachrichten

Chemieverband verteidigt CO2-Emissionshandel für die Industrie
Dax schließt nahezu unverändert - Scout 24 gefragt
Güler will mehr Aufmerksamkeit für humanitäre Katastrophe im Sudan
Bahn bestellt neue Vorstände - Schnieder will Sofortprogramme
Deutsche Wirtschaft bleibt trotz China-USA-Einigung skeptisch
SPD und Grüne kritisieren Merz-Auftritt bei Erdogan
US-Börsen lassen nach - Meta-Aktie bricht ein
Hilfsorganisation fürchtet humanitäre Katastrophe in al-Faschir
DGB erwartet Steuereinnahmen in Millionenhöhe durch Tariftreuegesetz
Dax startet mit Mius in den Reformationstag

Newsticker

14:33Italienische Staatsbahn denkt über Einstieg in Deutschland nach
13:49Sudan: Güler fordert internationale Unterstützung
13:26D66 gewinnt Parlamentswahlen in den Niederlanden
13:19Bundesregierung: Keine Deutschen unter Opfern von Hurrikan "Melissa"
12:34Dax am Mittag schwächer - wenig Raum für Überraschungen
12:22Hubig begrüßt dänische Abkehr von verpflichtender Chatkontrolle
12:05Linke fordert bessere Verfolgung von Mietwucher
11:46Bundesnetzagentur registriert fallende Netzentgelte für Verbraucher
11:06Inflation im Euroraum sinkt im Oktober auf 2,1 Prozent
11:01++ EILMELDUNG ++ Euroraum-Inflationsrate im Oktober bei 2,1 Prozent
10:34Wiese verteidigt Mütterrente
10:07Bundesregierung soll IGH-Aussage teils mit Israel abgestimmt haben
09:32Dax startet mit Mius in den Reformationstag
08:34Importpreise im September zurückgegangen
08:25Weniger Unter-Dreijährigen in Kindertagesbetreuung

Börse

Der Dax ist am Reformationstag nach einem bereits negativen Start in den Handelstag bis zum Mittag weiter im Minus geblieben. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 24.065 Punkten berechnet, 0,2 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag. [Weiter...]

Finanzmärkte aktuell:

Studie: Wohnungsbaubedarf in Deutschland noch höher als gedacht


Wohnungen bei Anbruch der Dunkelheit (Archiv) / Foto: über dts Nachrichtenagentur

 

Wegen zuletzt deutlich gestiegener Zuwanderungszahlen müssten in Deutschland schon jetzt deutlich mehr Wohnungen als ursprünglich berechnet gebaut werden. Das geht aus einer neuen Modellrechnung des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW Köln) hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) vorab berichten.

Demnach habe sich der Wohnungsbedarf im Zeitraum 2021 bis 2025 aufgrund einer neuen regionalen Bevölkerungsprognose auf jährlich 372.000 neu benötigte Wohnungen erhöht. Bislang war man von etwa 308.000 neuen Wohnungen pro Jahr ausgegangen.

Das Ziel der Bundesregierung, jedes Jahr gut 400.000 Wohnungen neu errichten zu lassen, ist bislang verfehlt worden. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 294.000 Wohnungen neu gebaut.

Das Münchner Ifo-Institut geht in einer neuen Prognose davon aus, dass auch in diesem Jahr lediglich 225.000 Wohnungen fertiggestellt werden könnten. Grund dafür sind den Annahmen zufolge neben gesunkenen Baugenehmigungen vor allem das weiterhin vergleichbar hohe Zinsniveau, Bürokratie und strenge Bauvorschriften, aber auch Unsicherheiten in Bezug auf Förderprogramme der Bundesregierung.

Ursache für die angepasste Berechnung zum benötigen Wohnungsneubau ist dem IW zufolge eine deutlich höhere Zuwanderung, die zuvor aufgrund der Corona-Pandemie "wesentlich moderater eingeschätzt worden war", heißt es in dem Bericht der Wirtschaftsforscher. Seit Februar 2022 seien durch den Russland-Ukraine-Krieg jedoch noch 1,3 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine hinzugekommen. "In Summe wurde die Zuwanderung damit um 1,5 Millionen Personen unterschätzt", so die Wissenschaftler.

"Das Wohnungsbauproblem ist immens. Wir müssen die Bautätigkeit jetzt deutlich steigern. Tatsächlich jedoch erleben wir einen Einbruch. Das heißt, der Druck auf den Mietwohnungsmarkt wird deutlich steigen", sagte der einer der Autoren der Studie, der Immobilienmarktexperte Michael Voigtländer, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Dramatisch ist die Lage jetzt schon in deutschen Großstädten. Im Verhältnis zum jährlichen Bedarf lag die aktuelle Bautätigkeit zwischen 2021 und 2023 in Deutschland nur bei 79 Prozent. "Besonders hoch ist die Unterdeckung in den größten sieben Städten des Landes. Dort liegt die Quote aus aktueller und benötigter Bautätigkeit bei 59 Prozent", so die Studienmacher. Am niedrigsten ist die Bautätigkeit in Köln und in Stuttgart. Im Zeitraum von 2020 bis 2023 sind nur 37 Prozent beziehungsweise 43 Prozent der dort benötigten Wohnungen neu errichtet worden.

Zunächst wird die Lage auch nicht besser. Für dieses und auch für das kommende Jahr rechnen Experten eher mit einer weiteren Verschlechterung der Neubauzahlen. Der Wohnungsmangel werde also flächendeckend zunehmen, so die Analyse. Um weitere Verwerfungen im Markt zu verhindern, seien sowohl kurzfristige Impulse, als auch strukturelle Reform nötig. IW-Forscher Voigtländer empfiehlt Kommunen unter anderem, mehr Bauland auszuweisen, auch weniger Vorgaben zum Beispiel mit Blick auf bei einem Neubau zu errichtende Stellplätze könnten helfen, Bauen zu vereinfachen. Länder sollten über Entlastungen bei der Grunderwerbssteuer nachdenken, so der Experte. Gemeinsam mit dem Bund sollten die Länder zudem "deregulieren und vereinfachen," sagte Voigtländer. "In jedem Koalitionsvertrag steht, man möchte einfacher und schneller bauen. Aber so richtig viel passiert, ist bislang nicht", fasste er zusammen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Leitzinsen leicht zu senken. Weitere Zinssenkungsschritte könnten in diesem Jahr noch folgen. Auch die Bauzinsen könnten somit wieder günstiger werden. Fachmann Voigtländer verspricht sich davon jedoch keinen allzu großen Effekt. "Die leichte Belebung durch sinkende Zinsen wird nicht reichen, um den Wohnungsbau ausreichend zu stimulieren. Zusätzlich ist ein wirklicher politischer Rückenwind nötig, der zum Beispiel geringere Baukosten ermöglicht", sagte er. Passiere nichts, werde man weiter nur "im Schneckentempo" vorankommen.

Die Folgen der Wohnungskrise bemerke man bereits heute. Mieten bei Neuvermietungen steigen besonders in Ballungsgebieten deutlich stärker an als früher. "Wir sehen auch, dass viele Haushalte gar nicht mehr umziehen können, weil sie keine neue Wohnung finden. Der gleiche Effekt trifft junge Menschen, die viel länger als früher zu Hause leben müssen", erklärte der IW-Forscher weiter. Zunehmend sei der Wohnungsmangel auch ein Problem für Unternehmen. Berichte von Arbeitskräften, die einen neuen Job nicht antreten, weil sie keine Wohnung finden, würden sich häufen, so Voigtländer.

© dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

 

NEWS25-Meldung vom 14.06.2024 - 01:00 Uhr

Loading...


  Andere News


   © news25 2024 | Impressum, Datenschutzerklärung