Am Donnerstag hat der Dax zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 19.146 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem Start ohne klare Richtung drehte der Dax am Mittag ins Plus und hielt sich über der Marke von 19.000 Punkten.
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Norbert Walter fordert eine Öffnung der deutschen Gesellschaft für mehr Zuwanderer aus Nahost und Nordafrika. Vor allem die Türkei, Ägypten und Iran seien Länder mit einem attraktiven Potenzial an Arbeitskräften, von denen aus es bereits "Trampelpfade nach Deutschland" gebe.
Der ehemalige Chefökonom der Deutschen Bank, Norbert Walter, fordert im Interview mit dem Handelsblatt (Dienstagsausgabe) eine Öffnung der deutschen Gesellschaft für mehr Zuwanderer aus Nahost und Nordafrika. Vor allem die Türkei, Ägypten und Iran seien Länder mit einem attraktiven Potenzial an Arbeitskräften, von denen aus es bereits "Trampelpfade nach Deutschland" gebe, sagte er.
Der beste Weg sei die Einwanderung durch das in diesen Ländern hoch anerkannte deutsche Bildungssystem. "Wir brauchen deutsche Schulen und Hochschulen in den Herkunftsländern", sagte Walter, der sich seit langem mit dem Demografie-Problem beschäftigt und dem Kuratorium des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung vorsteht. "Wir müssen in Nahost und Nordafrika so richtig klotzen."
An einer verstärkten Zuwanderung von Arbeitskräften als Ergänzung zu längeren Lebensarbeitszeiten geht nach Walters Einschätzung kein Weg vorbei. Die Alterung sei die größte Bedrohung für die deutsche Wirtschaft. "Wir nehmen immer noch nicht wahr, dass wir in Deutschland eine komplett andere Demografie haben als viele europäische Nachbarländer und auch die USA", sagte Walter. "Bei uns verringert sich die Zahl der Arbeitskräfte um ein Drittel pro Generation, wenn nichts dagegen unternommen wird."
Die Diskussion der vergangenen Wochen über den Fachkräftemangel sei erschreckend, klagte der Ökonom. Eine "unheilige Allianz" aus Sozialdemokraten und dem konservativen Flügel der Union verhindere seit Jahrzehnten eine rationale Debatte über die notwendige Zuwanderung von Fachkräften. Es sei enttäuschend, dass sich die großen Unternehmen in dieser Debatte nicht mehr engagierten.