Sonntag, 22. September 2024
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Polen legt EU Konzept für Kampf gegen Mehrwertsteuer-Mafias vor
Polen will der EU und den EU-Mitgliedstaaten eine Deklaration zur Bekämpfung des Steuerbetrugs vorschlagen. Seinen Erfolg im Kampf gegen die Mehrwertsteuer-Mafias wolle Polen teilen und andere EU-Mitgliedstaaten ermutigen, seinem Weg zu folgen, schreibt der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagsausgabe). Morawiecki bezeichnete Polens Kampf gegen die Mehrwertsteuer-Mafias als "eine echte europäische Erfolgsgeschichte". Polen sei durch die Mehrwertsteuer-Mafias besonders schwer getroffen worden. Zwischen 2007 und 2013 habe sich die Mehrwertsteuerlücke, die Differenz zwischen den erwarteten und den tatsächlichen Mehrwertsteuereinnahmen, von 8,9 Prozent bis auf ein Rekordniveau von 25,7 Prozent fast verdreifacht. Die Schätzungen der EU-Kommission über die Höhe der kumulierten Mehrwertsteuerlücke für den Zeitraum von 2008 bis 2015 belaufen sich auf 61 Milliarden Euro. Seit 2016 habe Polen seinen Ansatz zur Bekämpfung der Mehrwertsteuerlücke aber grundlegend geändert. Das polnische Mehrwertsteuersystem sei auf der Grundlage von vier Säulen umfassend gestärkt worden, schreibt Morawiecki: durch den effektiven Einsatz von IT-Tools, moderne Rechtsvorschriften, eine effektive Verwaltung und intensive Zusammenarbeit mit Unternehmen. Fortschrittliche IT-Lösungen ermöglichten es, potentielle Karussellbetrugsfälle zu identifizieren und potentielle Betrugsfälle in Echtzeit zu verfolgen. Die Einführung des Reverse Charge, der Umkehrung der Steuerschuldnerschaft, bei umsatzsteuerbetrugsanfälligen Gegenständen halte von betrügerischen Transaktionen ab, während die reorganisierte Steuerverwaltung jetzt über bessere Ausstattung verfüge, um diese Transaktionen genauer zu erkennen. In der Folge habe sich die Mehrwertsteuerlücke Polens von 24,2 Prozent im Jahr 2015 auf 15,4 Prozent 2017 und, so frühe Schätzungen, 7,2 Prozent im Jahr 2018 verringert. © dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
NEWS25-Meldung vom 28.07.2019 - 17:47 Uhr
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