Dienstag, 21. Mai 2024
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Der Dax ist am Dienstag nach einem bereits schwachen Start bis zum Mittag weiter in den roten Bereich gerutscht. Gegen 12:30 Uhr wurde der Index mit rund 18.680 Punkten berechnet, dies entspricht einem Minus von 0,5 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag. [Weiter...] Finanzmärkte aktuell:
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DIW-Chef sieht Erdogans Politik als Ursache für Lira-Verfall
DIW-Präsident Marcel Fratzscher sieht die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als Ursache für den Wertverfall der türkischen Lira. "Die Ankündigung Erdogans, die Unabhängigkeit der türkischen Zentralbank aufzuheben und selbst deren Entscheidungen treffen zu wollen, ist einer der zentralen Gründe für die Währungskrise der Türkei", sagte der Ökonom dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe). Fratzscher fürchtet, dass immer mehr Türken das Land verlassen oder zumindest ihren Wohlstand außer Landes bringen werden. Vor allem viele türkische Unternehmer und Investoren hätten Vertrauen in Erdogans Wirtschaftspolitik verloren. "Die türkische Währung wird ihren Fall fortsetzen, wenn die türkische Regierung ihre Manipulation der Wirtschaft fortsetzt, aber auch wenn sie die Demokratie und Menschenrechte weiterhin beschneidet", sagte Fratzscher. "Wohlstand wurde noch nie in einem Land geschaffen, dass sich abschottet und dessen Regierung die Rechte der eigenen Bevölkerung einschränkt." Ifo-Präsident Clemens Fuest hält den Absturz der Lira für erwartbar. Im Jahr 2017 habe die türkische Regierung mit extrem expansiver Konjunkturpolitik das Wirtschaftswachstum in der Türkei angeheizt, vor allem durch staatliche Kreditgarantien. Die Inflationsrate habe deshalb bereits im letzten Jahr elf Prozent erreicht, das Leistungsbilanzdefizit bei über fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts gelegen. "Nun bekommen die internationalen ebenso wie die heimischen Investoren kalte Füße und verkaufen Lira", sagte Fuest der Zeitung. "Der Aufruf Erdogans an die eigenen Landsleute, Lira zu kaufen, ist eine Verzweiflungstat und eher kontraproduktiv", sagte Fuest. Er zeige nur, dass der Präsident offenbar einen weiteren Verfall der Währung befürchte. "Makroökonomisch ist diese Situation gefährlich", analysiert er die Lage: "Der Währungsverfall treibt die Inflation weiter in die Höhe, gleichzeitig kühlt die Konjunktur sich ab. Die Notenbank muss die Zinsen massiv erhöhen, um die Inflation zu bekämpfen und die Währung zu stützen. Das aber würgt die Konjunktur weiter ab." Dies schmälere Erdogans Wahlchancen. "Diese wirtschaftlichen Turbulenzen werden die Popularität Erdogans empfindlich reduzieren", erwartet Fuest. © dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
NEWS25-Meldung vom 27.05.2018 - 14:22 Uhr
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