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Hendricks verlangt von "Jamaika" raschen Kohleausstieg
Mit Blick auf die am Wochenende beginnende Weltklimakonferenz in Bonn hat die scheidende Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) an die Jamaika-Parteien appelliert, einen raschen Ausstieg aus der Kohle zu beschließen. "Zwar sind die erneuerbaren Energien wie geplant gewachsen, aber die Kohleverstromung ist nicht im gleichen Maße zurückgegangen", sagte die Ministerin dem Nachrichtenmagazin Focus. "Wir exportieren große Mengen Strom. Das verhagelt uns jetzt die Klimabilanz." Hendricks forderte "einen beherzten Schritt beim Kohleausstieg, dann kann man das Klimaziel 2020 noch erreichen, ohne Abstriche bei der Versorgungssicherheit." Die Ministerin, die in Bonn noch für die Bundesregierung auftreten wird, forderte die Jamaika-Verhandler zu mehr Tempo auf. "Ich würde keinem empfehlen, das Thema auf die lange Bank zu schieben." Das Jahr 2020 als Zielmarke sei "nur der erste Schritt auf dem Weg zur weitgehend klimaneutralen Volkswirtschaft. Wenn Deutschland hier trödelt, werden andere die Nase vorn haben auf wichtigen Zukunftsmärkten wie zum Beispiel China", so Hendricks. In den laufenden Sondierungen der Jamaika-Parteien dürften die Grünen die Bonner Klimakonferenz und die neuen Zahlen der UNO zur beschleunigten Erderwärmung als Steilvorlage nutzen. Vor allem die CDU will mit Rücksicht auf die neue NRW-Landesregierung nichts von einem raschen Kohleausstieg wissen. Neben der Energiewirtschaft sieht Hendricks auch die deutsche Auto-Industrie unter Zugzwang. "Im Verkehrsbereich brauchen wir dringend den Wandel hin zu mehr Elektromobilität." Mit Blick auf das von das Grünen geforderte Verbot neuer Verbrennungsmotoren ab 20230 sagte Hendricks: "Wenn wir die Verkehrswende nicht vorantreiben werden es andere tun." Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, den Klimaschutzvertrag von Paris aufzukündigen, sieht Hendricks gelassen. "Wir müssen zwar davon ausgehen, dass die USA in drei Jahren aus dem Pariser Abkommen austreten werden. Aber ich bin zuversichtlich, dass diese Absicht in der realen Welt kaum Folgen haben wird." In den USA gebe es "sehr starke Kräfte pro Klimaschutz". Auf der Bonner Klimakonferenz werde man "nicht nur die Vertreter der Trump-Regierung sehen, sondern auch Gouverneure, Bürgermeister und Unternehmer, die sich in ihrem Klimaschutz-Engagement nicht aufhalten lassen". © dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
NEWS25-Meldung vom 03.11.2017 - 07:22 Uhr
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