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Stegner wirft WM-Kritikern Instrumentalisierung von Abschussopfern vor
Der SPD-Bundesvize Ralf Stegner hat die Forderung aus der Union, Russland seine Gastgeberrolle bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 abzuerkennen, zurückgewiesen und Kritikern vorgeworfen, die Opfer des mutmaßlichen Abschusses der Passagiermaschine in der Ostukraine zu instrumentalisieren. Es sei "schon reichlich merkwürdig, in einer Situation, in der viele unschuldige Menschen sterben, die Antwort in einer Diskussion über Fußball zu sehen", sagte Stegner "Handelsblatt-Online". Eine tagespolitisch motivierte Diskussion darüber, wer in vier Jahren die Fußball-WM ausrichtet, möge zudem "das politische Sommerloch füllen und Schlagzeilen bringen, sinnvoll ist sie deswegen nicht". Anlass für die Diskussion war eine mögliche Verwicklung Russlands in den Abschuss der malaysischen Passagiermaschine. Russland Präsident Wladimir Putin habe "fraglos jeden Grund, seiner Verantwortung gerecht zu werden und statt seiner Propagandaabteilung der Diplomatie mehr Anstrengungen zu widmen, um den Ukraine-Konflikt zu befrieden und den schrecklichen Flugzeugabschuss vollständig und eindeutig aufzuklären", unterstrich Stegner, der auch Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein ist. Allerdings sei hier nicht nur Russland in der Pflicht. "Vorschläge wie ein WM-Boykott 2018 tragen da genauso wenig zur Lösung bei wie bellizistische Äußerungen des Nato-Generalsekretärs oder tägliche Forderungen nach neuen UNO-Missionen." Stegner riet stattdessen dazu, "die unermüdlichen diplomatischen Bemühungen" von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zu unterstützen. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Michael Fuchs, hatte zuvor eine Neuvergabe der WM als Strafmaßnahme als "wesentlich wirkungsvoller" bezeichnet als die Verhängung harter Wirtschaftssanktionen. Zugleich brachte Fuchs Deutschland als möglichen Ersatzausrichter für die WM ins Spiel. © dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
NEWS25-Meldung vom 23.07.2014 - 15:19 Uhr
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