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Bericht: Iranisches Regime wirbt zunehmend Kriminelle in Europa an


Iranische Botschaft (Archiv) / Foto: über dts Nachrichtenagentur

 

Das iranische Regime soll einem Medienbericht zufolge angeblich zunehmend Kriminelle in Europa anwerben, um Anschläge auf Juden und Israelis zu begehen. Eine mutmaßliche Terrorzelle soll im Auftrag Teherans bereits Brandanschläge in Frankreich verübt und Ziele in Deutschland ausgespäht haben, berichtet der "Spiegel".

Das sollen demnach vertrauliche Dokumente zeigen, die dem französischen Enthüllungsportal "Mediapart" zugespielt wurden und die es mit dem Recherchenetzwerk European Investigative Collaborations (EIC) teilte, zu dessen Mitgliedern der "Spiegel" gehört.

Nach den Recherchen soll ein mutmaßliches Mitglied der Zelle, Abdelkrim S., in Frankreich wegen Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft sitzen. Der wegen Gewaltkriminalität vorbestrafte Franzose mit algerischen Wurzeln soll im Februar nach Berlin gereist sein.

Die Ermittler haben dem Bericht zufolge Hinweise, dass er dort die Kanzlei eines jüdischen Anwalts ausforschte, der auch israelische Mandanten vertritt.

Im April reiste S. laut den Dokumenten zweimal mit dem Zug nach München. Dort soll er ein Gebäude ausgespäht haben, in dem eine jüdische Familie mit engen Verbindungen nach Israel arbeitet. Deutsche Sicherheitsbeamte sollen ihn observiert haben, wie er mit seinem Handy Videos von dem Haus und dessen Umgebung machte und den Innenhof inspizierte. Kurz nach seiner Rückkehr nahm ihn die Polizei im südfranzösischen Alès fest.

Als Kopf der Zelle gilt ein berüchtigter Drogendealer aus Lyon. Laut den vertraulichen Unterlagen soll er mehrere Pässe unter falschen Namen besitzen und wird inzwischen in Iran vermutet. Für Anfragen war er laut "Spiegel" nicht zu erreichen.

Der französische Inlandsnachrichtendienst DGSI geht davon aus, dass die Zelle in Frankreich hinter einer Serie von Anschlägen steckt. Zwischen dem 28. Dezember und dem 3. Januar brannten im Süden des Landes vier Betriebe, die allesamt Israelis gehören. Die Ermittler fanden die Firmenadressen auf dem Handy von Abdelkrim S., der sie nach eigenen Angaben aber nur weitergegeben haben will. Wer die Anschläge ausführte, ist nicht bekannt.

Die Anwältin von Abdelkrim S. teilte mit, ihr Mandant sei in dem Verfahren nur eine Randfigur. Von den angeblichen Zielen der Zelle habe er nichts gewusst, er sei weder radikal noch hasse er Juden. Der Iran bestreitet die Vorwürfe.

© dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

 

NEWS25-Meldung vom 05.09.2024 - 12:29 Uhr

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