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Eurostat: Wohnkosten für Geringverdiener in Deutschland besonders hoch
Für Geringverdiener sind die Wohnkosten in Deutschland im Europavergleich besonders teuer. Das geht aus Wohnkosten-Berechnungen des EU-Statistikamtes Eurostat auf Anfrage von Linken-Chef Bernd Riexinger hervor, über die das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet. Haushalte mit den niedrigsten Einkommen zahlen demnach im Durchschnitt 43,3 Prozent ihrer Haushaltseinnahmen für Miete, Wasser und Energie. Nur in Ungarn müssen Haushalte am untersten Ende der Einkommenspyramide mit 46,1 Prozent einen höheren Anteil für die Wohnkosten aufbringen. In Malta ist hingegen das Wohnen für Geringverdiener mit 16,2 Prozent vom Haushaltseinkommen im EU-Vergleich am günstigsten. Die Berechnung bezieht sich auf die neueste Datenzusammenfassung für das Jahr 2015. Haushalte mit durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen Einkommen müssen danach in Deutschland weniger als ein Drittel (28 Prozent) ihrer Nettoeinnahmen für Wohnkosten aufbringen. Luxemburger mit diesen Einkommen zahlen 35,1 Prozent - das ist der Höchstwert in der EU. Gutverdienende Mieter auf Malta müssen nur 6,3 Prozent ihres Haushaltseinkommens für Mieten aufwenden. Damit hat sich der am Haushaltseinkommen gemessene finanzielle Aufwand für die Wohnkosten für Geringverdiener in Deutschland im Verlauf von zehn Jahren um 7,3 Prozent erhöht. Durchschnittlich verdienende Haushalte mussten 2,1 Prozent mehr aufbringen. Die höchsten Steigerungen hatten von 2005 bis 2015 Geringverdiener in Rumänen mit 23,8 Prozent zu schultern. In Estland verringerte sich für arme Haushalte der Anteil für Wohnkosten um 6,1 Prozent. Riexinger hält die Entwicklung der Wohnkosten-Anteile am Haushaltseinkommen für nicht länger hinnehmbar. "Für Deutschland fordern wir, dass alle Mietsteigerungen gestoppt werden, bis ein bundesweiter Mietspiegel erstellt wurde, der verbindliche Mietobergrenzen ermöglicht", sagte er dem RND. EU-Mitgliedstaaten sollten verpflichtet werden, einen festen Anteil von Wohnungen nachzuweisen, für den dauerhafte Sozialbindung besteht, so Riexinger. "Mehr Wohnungen in öffentlicher Hand bedeuten mehr Möglichkeiten, die Mieten niedrig zu halten." © dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
NEWS25-Meldung vom 20.03.2019 - 13:09 Uhr
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