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BSI ist gegen Huawei-Boykott
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sieht keine konkreten Beweise für den Spionageverdacht gegen das chinesische Telekommunikationsunternehmen Huawei und spricht sich gegen einen Bann des Unternehmens etwa beim anstehenden Aufbau der neuen 5G-Mobilfunknetze aus. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Die USA, Australien und Japan wollen die Chinesen aus Sicherheitsgründen ausschließen, die US-Regierung und ihre Geheimdienste üben seit Monaten Druck auf Partner wie Deutschland aus, es ihnen gleichzutun. "Für so gravierende Entscheidungen wie einen Bann braucht man Belege", sagt BSI-Präsident Arne Schönbohm, diese lägen seiner Behörde nicht vor. Huawei hatte in seinem Beisein erst im November in Bonn ein "Sicherheitslabor" eröffnet, in dem deutsche Kunden unter anderem den Quellcode von Huawei-Produkten prüfen können. Ähnliche Einrichtungen, so Schönbohm, wünsche er sich auch von anderen Herstellern. Seine Spezialisten verließen sich indes nicht nur auf das konzerneigene Labor, sondern besorgten Huawei-Bauteile auf der ganzen Welt, um sie zu untersuchen. Alle drei deutschen Mobilfunknetzbetreiber setzen Huawei-Infrastruktur ein. Zudem verkaufte der Konzern allein im ersten Halbjahr rund zwölf Millionen Smartphones in Westeuropa. Auch das meistverkaufte Gerät in Deutschland stammte zuletzt von Huawei. Bereits im März hatte nach "Spiegel"-Informationen ein Telekom-Vorstand sich beim BSI und beim Bundesamt für Verfassungsschutz erkundigt, ob sie die Warnmeldungen von US-Sicherheitsbehörden gegen chinesische Hersteller teilten. BSI-Präsident Schönbohm antwortete darauf im März im Namen beider Behörden, dazu lägen "derzeit keine belastbaren Erkenntnisse" vor. Sollte sich das ändern, werde man aktiv auf die deutsche Industrie zugehen. © dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
NEWS25-Meldung vom 14.12.2018 - 19:16 Uhr
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