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Ärzte fühlen sich nicht auf Terrorlagen vorbereitet
Der Ärzte-Verband Marburger Bund kritisiert eine unzureichende medizinische Vorbereitung auf Terroranschläge in Deutschland. So gebe es aufgrund der hohen Auslastung von Notfallaufnahmen keine Möglichkeit, Katastrophenpläne regelmäßig zu üben, berichtet die "Welt". Zudem drohe bei einer Großlage ein Patientenstau in Notaufnahmen. "Da die deutschen Notaufnahmen Tag und Nacht am Anschlag arbeiten, haben wir keine Kapazität für Katastrophenübungen", sagte Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes, der Zeitung. Zuvor hatte die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie schon eine unzureichende Ausstattung in Rettungswägen kritisiert und eine flächendeckende Anschaffung von Tourniquets zum Abbinden von abgetrennten Gliedmaßen gefordert. Der Marburger Bund wies darauf hin, dass Ärzte im Umgang mit terrorspezifischen Verletzungen - wie sie etwa Schüsse, Splitter oder Explosionen verursachen - nur wenig Erfahrung hätten. Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, reagierte mit Unverständnis auf die Kritik des Marburger Bundes. Lauterbach verwies auf die hohen medizinischen Standards in Deutschland: "Für die Kritik der Ärzte gibt es keine nachvollziehbaren Gründe. Ärzte sind gut ausgestattet und ausreichend vorhanden, zudem haben wir viele Spezialzentren." Zudem wies er darauf hin, dass Chirurgen die meisten Verletzungen auch dann behandeln könnten, wenn sie nicht täglich damit konfrontiert seien. Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, warf den Ärzten vor, die Angst vor Terror für überzogene Forderungen zu nutzen: "Der Marburger Bund schürt Terrorangst. Hier will eine Berufsgruppe ihr Süppchen auf einer gesellschaftlichen Stimmungslage kochen." © dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
NEWS25-Meldung vom 23.03.2017 - 12:58 Uhr
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