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Experte: Türkei kann nicht aus der Nato ausgeschlossen werden
Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr München, ist dem Eindruck entgegengetreten, dass die Nato-Mitgliedschaft der Türkei wegen der dortigen innenpolitischen Ereignisse gefährdet sein könnte: Die Türkei könne zwar aus der Nato austreten, könne aber nicht ausgeschlossen werden, "egal in welche Richtung sie sich entwickeln wird", sagte Masala dem "Handelsblatt". Der Nordatlantische Vertrag von 1949 sehe einen Ausschluss eines Mitgliedes nicht vor. "Um die Türkei aus der Nato auszuschließen, bedürfte es einer Änderung dieses Vertrages, die von allen Mitgliedsstaaten mitgetragen werden und auch von allen Parlamenten der mittlerweile 29 Allianzpartner ratifiziert werden müsste. Dass dies geschieht, ist absolut illusorisch." Masala, der auch Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Nato Defence College ist, reagierte damit auf Äußerungen des CDU-Außenpolitikers Jürgen Hardt, der die Türkei als Nato-Partner infrage gestellt hatte. "So sehr man die Stellungnahme von Herrn Hardt emotional nachvollziehen kann, so sehr sollte sich die Nato von Realismus und strategischen Interessen in ihrer Politik gegenüber der Türkei leiten lassen. Und das bedeutet gegenwärtig mit ihr weiter eng zusammen zu arbeiten", sagte Masala. Man dürfe auch nicht vergessen, so der Politik-Professor, dass der Türkei aufgrund ihrer geopolitischen Lage eine "bedeutende Rolle in der Nato-Politik gegenüber den Risiken und Bedrohungen aus dem südlichen Krisenbogen der Allianz zukommt". "Ohne die Türkei wäre es noch schwieriger diesen Bedrohungen zu begegnen. Gegen die Türkei wäre es nahezu unmöglich", warnte Masala. © dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
NEWS25-Meldung vom 22.07.2016 - 14:26 Uhr
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